Interview mit Yvonne

Was genau machst du, Yvonne?

Ich biete Erfahrungsräume für Menschen, die sich jenseits ihrer Geschichte, Konzepte und Konditionierungen erfahren wollen. In Einzel-Begleitung, Gruppen oder Seminaren teile ich Impulse und Einladungen, um Gewahrsein und Gegenwärtigkeit zu stärken.

Wie ist dein Angebot entstanden? Hast du dir das ausgedacht oder irgendwo gelernt?

Weder noch. Es ist das Ergebnis meines eigenen Lebensweges. Als ewig Suchende kenne ich die Auf und Abs des spirituellen Weges. Nachdem ich selbst in jeder erdenklichen Ecke des Universums nach DER Antwort auf die Frage, wer ich bin und was ich hier mache, gesucht habe, bin ich schließlich bei etwas ganz einfachem gelandet: Den jetzigen Moment zu umarmen, genau so wie er ist.

Und eigentlich ist das unser natürlicher Zustand. So kommen wir in die Welt. Doch dann passiert etwas, was wir „Leben“ nennen und statt aus der Hingabe an den Moment zu leben, stecken wir plötzlich fest in einem Korsett aus Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen und Geschichten.

Und wer braucht das, was du anbietest?

Im Laufe der Zeit habe ich zwei verschiedene Wege beobachtet, die Menschen zu mir führen:

Der Eine ist, dass jemand gerade mit einer akuten Herausforderung zu tun hat und merkt, dass die gewohnten Lösungsansätze nicht funktionieren. Eine Krise ist immer auch eine Einladung zu überprüfen, wer wir wirklich sind und was uns wirklich wichtig ist. Aus dieser konkreten Situation heraus entsteht der Wunsch, nicht nur dieses eine Problem zu lösen, sondern grundsätzlich die großen Fragen des Lebens zu klären: „Wer bin ich?“ „Warum bin ich hier?“ „Was will durch mich in die Welt getragen werden?“

Auf dem anderen Weg – und das ist weitaus häufiger der Fall – kommen Menschen, die sich schon lange auf der Suche befinden. Sie haben meist viel ausprobiert, viele Bücher gelesen, Seminare besucht… aber das Gefühl, nicht angekommen zu sein, bleibt. Es gibt schon eine Vorahnung davon, was hinter all der Suche liegt, aber sie wird immer wieder überlagert von Gedanken, Erwartungen und Glaubensmustern.

Was ist bei dir anders als bei anderen spirituellen Angeboten?

Seit jeher wird mir nachgesagt, dass ich sehr klar und direkt bin. Zum Glück hat das Leben mir viele Gelegenheiten geschenkt, diese Direktheit immer mehr mit meinem Herzen zu verbinden, sodass ich heute einen klaren und gleichzeitig liebevollen Blick auf die Dinge habe. Dennoch passt mein Angebot sicher nicht für jede/n.

Wer mit mir forschen möchte, braucht eine gute Portion Mut und Ehrlichkeit, um bisher verborgenen Überzeugungen und Gefühlen offen zu begegnen und sich zu den Tiefen des innersten Wesens zu bekennen, auch wenn die Dinge an der Oberfläche unbequem oder herausfordernd werden. Auch braucht es die Bereitschaft zu vertrauen, zum einen auf den Prozess selbst und zum anderen auf die innere Weisheit, die jenseits der eigenen Vorstellungen und Ideen liegt.

Bei mir gibt es keine konkreten Antworten oder Lösungen – was nicht heißt, dass diese nicht dennoch oder gerade deswegen auftauchen. Ich selbst vertraue komplett darauf, dass sich das zeigen wird, was gerade dran ist, wenn wir bereit sind, aus dem Weg zu gehen und Platz zu machen für die allumfassende Intelligenz des Lebens.

Hast du eine Vision? Was möchte durch dich in die Welt kommen?

Danke, dass ist eine ganz wunderbare Frage und sie treibt mich schon eine Weile um. Tatsächlich wird meine Vision immer klarer. Sie hat damit zu tun, immer mehr Menschen zu ermutigen, sich von alten Rollen und Vorstellungen zu lösen und sich wieder daran zu erinnern, was sie in Wahrheit sind: Reiner Ausdruck des Göttlichen.

Und das beginnt natürlich bei mir selbst: Meine eigene Anbindung an das Göttliche, meine tägliche Hingabe an das Leben und die Bereitschaft, mich von der inneren Weisheit führen zu lassen sind die Zutaten für alles, was durch mich noch in die Welt kommen möchte.

Das klingt möglicherweise etwas abstrakt, aber ich meine das ganz lebenspraktisch: Wie stehe ich morgens auf? Wie begegne ich mir selbst? Wie gestalte ich Beziehungen zu anderen? Wenn ich diese Fragen nicht mit meinem Verstand beantworte, sondern mich vollständig dem Leben anvertraue, dann bleibt nichts in mir davon unberührt. Dann wird jeder Moment meines Lebens zu einem Manifest des Göttlichen.