Der einzige Ausweg ist durch
Der Widerstand hat viele Gesichter. Eines davon nennt sich spirituelle Vermeidung. Davon hatte ich dir letzte Woche erzählt. Heute möchte ich dir gerne ein paar ganz konkrete Vorschläge machen, was du tun kannst, wenn du mit Widerstand oder starken Gefühlen in Kontakt bist.
Nochmal kurz zur Wiederholung:
- Schritt: Halte inne. Nimm dir Zeit für dich.
- Schritt: Erinnere dich an deine Absicht, dir da zu begegnen, wo du gerade stehst.
- Schritt: Lass alles auftauchen, was gerade da ist.
Hilfreiche Selbstgespräche
Diese Art der Selbst-Begleitung hat nichts mit positiven Affirmationen zu tun. Wenn du bspw. Angst oder Wut spürst, geht es also nicht darum, dass du dir selbst einzureden versuchst, dass alles gut ist oder dass du nur Licht bist oder die Welt eh nur eine Illusion ist. Was du aber tun kannst, ist dir selbst aufmunternd zuzusprechen, während du mit allem bist, was gerade da ist. Bspw. Sätze wie „Auch das wird vorübergehen.“ – „Atme.“ – „Entspanne dich.“ – „Alles darf sein.“ – wiederhole diese so oft und so lange, bis du merkst, dass du ruhiger wirst.
Schreiben/Journaling
Bitte deine Innere Weisheit, Führung, dein Höheres Selbst – wie auch immer du es nennst – um Rat. Dazu schreibst du im ersten Schritt alles auf, was gerade los ist, wie es dir geht, wie du dich fühlst. Stelle dir dabei vor, dass du diese Worte direkt an deine Innere Weisheit richtest. Es genügt, wenn du jeden Gedanken nur ein Mal aufschreibst. Es geht nicht darum, dass du dich weiter in deine Geschichte verwickelst. Wenn alles gesagt ist, was es darüber zu sagen gibt, wende dich an deine Innere Weisheit und…
- frage: „Was möchtest du mit mir dazu teilen?“
- Werde still, warte ab. Versuche nicht, Worte zu finden, sondern lass die Worte dich finden. Schreibe ohne zu bewerten und zu analysieren.
- Wenn du ins Stocken kommst, gehe zurück zur Frage „Was möchtest du mit mir dazu teilen?“.
- Schreibe, bis du das Gefühl hast, dass es vollständig ist.
- Beende dein Schreiben mit einem DANKE.
Dyaden Meditation
Wenn du gemeinsam mit einem Gegenüber in deinen Widerstand eintauchst, wirst du von eurem gemeinsamem Raum unterstützt. Voraussetzung ist hierbei, dass du dich in der Dyade mit deinem Gegenüber sicher fühlst. Ist das der Fall, können starke Emotionen und Reaktionen im Körper leichter gehalten werden, da du dich über deinen Partner co-regulierst.
Gratuliere – wenn du dich auf dieses Abenteuer einlässt, wirst du immer mehr wahrnehmen können, was hinter dem Widerstand auf dich wartet.