November 2021 - yvonne unger

Das Gasthaus

Das menschliche Dasein ist ein Gasthaus.
Jeden Morgen ein neuer Gast.

Freude, Depression und Niedertracht –
auch ein kurzer Moment von Achtsamkeit
kommt als unverhoffter Besucher.

Begrüße und bewirte sie alle!
Selbst wenn es eine Schar von Sorgen ist,
die gewaltsam dein Haus
seiner Möbel entledigt.
Selbst dann behandle jeden Gast ehrenvoll,
vielleicht reinigt er dich ja
für neue Wonnen.

Dem dunklen Gedanken, der Scham, der Bosheit –
begegne ihnen lachend an der Tür
und lade sie zu dir ein.

Sei dankbar für jeden, der kommt
denn alle sind zu Deiner Führung geschickt worden
aus einer anderen Welt.

– Rumi –

Wer bist du?

Kommst du mit auf eine Forschungsreise? Mache es dir gemütlich, nimm dir ca. 20 Minuten Zeit und lass dich mitnehmen auf die Suche nach der Antwort, wer du bist. Alles, was es dazu braucht, ist das Audio, welches ich für dich aufgenommen habe. Bist du bereit?

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Hohle Knochen

Ich bin nur ein Geist.
Eine Ansammlung von Ideen.
Ich habe keine festen Grenzen.
Und keine Substanz.

Wenn ich nach mir greife,
greife ich ins Leere.

Durch meine hohlen Knochen fließt das Leben.
Es trägt Namen aller Art.
Es erscheint in Träumen, Geschichten und Erlebtem gleichermaßen,
ohne Unterschied.
Mein, dein, sein – verschwinden in der Auflösung in ein Leben.

Wie ein abgelegtes Kleidungsstück liegt es da,
das alte Leben als Person.
Die Versuchung, es anzuziehen und mitzuspielen, ist noch da.
Ich werde es noch eine Weile ruhen lassen.
Nackig, still und roh verweilen.

Wenn ich dann zurückkomme, wirst du mich sehen,
aber ich werde nicht da sein.

Leere ist mein Zuhause.
Stille meine Sprache.

DANKE

Dyaden Meditation mit Intuitivem Schreiben

Deine Schöpferkraft

Am Wochenende fand das Yoga & Spirit Event statt, an dem ich über Meditation und intuitives Schreiben gesprochen habe. Eine kleine Übung aus meinem Workshop möchte ich heute mit dir teilen:

ICH BIN…. Meditation
ICH BIN ist Schöpferkraft, ist göttlicher Ausdruck. Alles, was du nach dem ICH BIN sagst, dem gibst du deine Energie. Die meiste Zeit geschieht dies unbewusst und begegnet uns erst wieder, wenn wir über versteckte Glaubenssätzen stolpern. Du kannst das ICH BIN aber auch bewusst nutzen und mit Qualitäten verbinden, die dir am Herzen liegen.

Vorbereitung (nach einer Idee von Simone Anliker):

Wähle 3 Personen, die dich inspirieren, die du schätzt, bewunderst, als Vorbild siehst. Du kannst diese persönlich kennen oder nicht. Sie können noch leben oder nicht. Es können auch fiktive Charaktere sein, aus einem Comic, Film, Buch.
Schreibe zu jeder der 3 Personen einige Eigenschaften auf, die dir gefallen, die der Grund sind, dass du diese Personen inspirierend findest.
Suche EINE der Eigenschaften aus deiner Liste aus. Ggf. gibt es eine Eigenschaft, die häufiger auftaucht. Dann wähle diese.

Meditation:

Finde einen angenehme Sitzposition, in der du ca. 20 Minuten verweilen kannst.
Beim Einatmen sagst du dir, leise oder laut: „ICH BIN…. “
Hier ergänzt du deine Eigenschaft, bspw. „ICH BIN Leichtigkeit“.
Visualisiere, dass die Eigenschaft von Gott/Höherem Selbst zu dir kommt
Beim Ausatmen sagst du dir, leise oder laut: „ICH BIN…. “
Visualisiere, dass du die Eigenschaft von dir zu Gott/Höherem Selbst sendest
Die 20-minütige Meditation findest du hier: Moses Code Meditation (youtube)
Die Langversion mit englischer Anleitung dauert knapp 50 Minuten.
Unterhalb des Videos findest du weitere Informationen zur Musik, deren Tonfrequenz auf dem Wortlaut „Ich bin, der ich bin“ basiert und von dem Klangheilungsexperte Jonathan Goldman entwickelt wurde.

Das Leben, ein Tanz

Wir tanzen.
Ich führe, du folgst.
Du brauchst nichts zu wissen.
Du musst nur den Rhythmus spüren.
Je mehr du fühlst, desto mehr wirst du erleben.

Es geht nicht darum,
die Beste oder Schnellste zu sein.
Es gibt nichts zu gewinnen.
Es gibt auch nichts zu verlieren.
Es ist einfach nur Tanzen.

Bewegend.
Bewegt werden.

Du bist nicht der Tänzer.
Du bist der Tanz.
Wenn du dich bis zu dem Punkt hingeben kannst,
an dem es keinen getrennten Willen gibt, kein Ich, kein Mein –
wirst du die Glückseligkeit des reinen und unverhüllten Lebens erfahren.

Dann wird nichts Besonderes geschehen.
Es geht nicht um das Was,
es geht um das Wer.
Wer bist du in völliger Hingabe?
Wer bist du, wenn du dich ins Leben fallen lässt?

Kannst du sehen, wie viel Lebendigkeit, wie viel Freude
du dir selbst versagst, indem du das WAS definieren willst?

Habe die Absicht,
eine direkte Erfahrung dessen zu machen,
WER du wirklich bist –
unter allen Umständen.

Du bist unverändert, unberührt, zeitlos.
Erkenne dich selbst und du erkennst das Leben.

DANKE

Dyaden Meditation mit Intuitivem Schreiben

Sich fallen lassen

„Die Welt wurde immerfort geboren, sie starb immerfort. Jedes Leben war ein Atemzug, von Gott ausgestoßen. Jedes Sterben war ein Atemzug, von Gott eingesogen. Wer gelernt hatte, nicht zu widerstreben, sich fallen zu lassen, der starb leicht, der wurde leicht geboren.“ – Hermann Hesse, „Klein und Wagner“

Dankbar und erfüllt komme ich so langsam wieder in meinem Leben jenseits des Enlightenment Intesive an. Was ich mitbringe, ist die direkte Erfahrung des „sich fallen lassen“ – jeden Moment neu, ohne Festhalten, ohne Abwehren. Einen Geschmack davon möchte ich dir heute in einer kleinen Meditation geben:

Nimm dir dazu etwa 20 Minuten Zeit, in denen du ungestört sein kannst.
Lege dich entspannt hin.
Beobachte deinen Atem. Erkenne ihn als deinen Heiler. Lass dich vom Atem führen.
Wenn du gut im Atem und in deinem Körper angekommen bist, höre dir am besten mit Kopfhörern Hermann Hesse „Klein und Wagner“ (youtube) an. Tipp: Damit keine Werbung vorneweg kommt und du die Meditation nicht unterbrechen musst, rufe das Audio schon vorab auf.
Bleibe mit deiner Aufmerksamkeit weiterhin bei deinem Atem, während du dich von dem Gehörten berühren lässt. Was auch immer sich zeigt, darf da sein.
Wenn das Audio zu Ende ist, spüre nach. Bleibe liegen. Folge weiterhin deinem Atem. Wenn du ein Gefühl der Vollständigkeit spürst, beende die Meditation.
Wiederhole die Übung, wann immer du den Impuls dazu hast.

Die schlimmste Sache

Das Schlimmste, was wir je getan haben,
war, Gott in den Himmel zu setzen
außer Reichweite zu stellen,
die Göttlichkeit aus dem Blatt,
das Heilige aus unseren Knochen herauszusieben,
darauf zu bestehen, dass Gott nicht explodierende Blendung
durch alles ist, was wir in harter Verpflichtung
als gewöhnlich ansehen wollen,
das Heilige von überall abzustreifen,
um es anderswo in einen Wolkenmann zu stecken,
Nähe aus dem Herzen zu reißen.

Das Schlimmste, was wir je getan haben,
war, den Tanz und das Lied
aus dem Gebet zu nehmen,
es aufrecht sitzen zu lassen
und seine Beine zu kreuzen,
ihm den Jubel zu nehmen,
seinen Hüftschwung wegzuwischen,
seine Fragen,
sein ekstatisches Jaulen,
seine Tränen.

Das Schlimmste, was wir je getan haben, ist so zu tun,
als ob Gott nicht die einfachste Sache ist
in diesem Universum
verfügbar für jede Seele
in jedem Atemzug.

– Chelan Harkin –

Mehr von dieser wunderbaren Poetin findest du in englischer Sprache hier.

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