Einladungen ins Gewahrsein Archive - Seite 14 von 17

Der Geschmack von Wahrheit

Wenn dich dieser Newsletter erreicht, befinde ich mich gerade auf einem „Enlightenment Intensive“. Dieser intensive Prozess, bei dem von morgens bis abends Dyaden Meditationen gemacht werden und ansonsten Schweigen herrscht, ermöglicht ein tiefes und direktes Eintauchen in die Erfahrung des Sein. Ziel ist es, hinter die Rollen und Konditionierungen zu blicken und jenseits des Verstandes eine direkte und lebendige Erfahrung der Wahrheit zu machen. Was es dazu braucht, ist Mut. Mut alles aufsteigen zu lassen, was sich zeigt. Mut, alles hinter sich zu lassen, was vermeintlich zu einem gehört.

Unabhängig von einem Besuch bei einem Enlightenment Intensive möchte ich gerne die Fragen mit dir teilen, welche aus der Seminarbeschreibung von Ursula Mellert stammen:

Wer bin ich außerhalb von meiner und anderer Menschen Meinung über mich?
Wer bin ich außerhalb von dem was ich an Fähigkeiten und Titeln erworben habe?
Wer bin ich ohne meine Frau / meinen Mann?
Wer bin ich ohne meine Familie, meine Beziehungen?
Wer bin ich ohne mein Haus, mein Konto, mein Auto, mein Handy, meinen Besitz?
Wer bin ich ohne mein attraktives Äußeres oder meine lästigen Pfunde?
Wer bin ich ohne meine menschlichen Schwächen, Fehler, Unzulänglichkeiten?
Wer bin ich außerhalb von krank oder gesund sein, außerhalb meiner Leistungsfähigkeit?
Wer bin ich außerhalb meiner Ideologien und Vorstellungen über mich und die Welt?

Jede dieser Fragen ist eine ganz wunderbare Einladung und Türöffner für deine Selbsterforschung.

Heilsames Beobachten

Reines Beobachten schenkt dir Freiheit und Liebe. In ihm hat das Urteil keine Chance. Und ohne Urteil über dich oder die Welt wird dein Blick frei für die Wahrheit.

„Wenn du in der Lage bist, dich so zu betrachten, wie du bist, ohne zu bewerten, dann hört die Angst auf, und daraus entsteht ein außergewöhnliches Gefühl der Liebe.“
– Jiddu Krishnamurti –

Wie bei allen Fähigkeiten so ist es auch bei dieser so, dass sie wächst, je öfter du sie übst. Mit Ein Kurs in Wundern, Dyaden Meditationen oder anderen Wegen der Selbsterforschung kannst du deine Praxis täglich und stetig pflegen.

Ein paar kleinere Übungen für Zwischendurch, zum Beispiel wenn du gerade irgendwo warten musst, möchte ich dir heute vorstellen:

Beobachte deinen Atem. Nimm wahr, wie Luft in deinen Körper strömt, wie dein Brustkorb sich hebt und senkt. Genieße die Bewegungen, die in dir dadurch entstehen. Versuche den Atem nicht zu steuern, bleibe bei der reinen Beobachtung.
Benenne innerlich (oder wenn du alleine bist auch laut) alles, was gerade präsent ist: „…. geschieht gerade.“ Bspw: Ungeduld geschieht gerade. Urteilen geschieht gerade. Erleichterung geschieht gerade. Warte jeweils ab, bis ein Impuls kommt. Formuliere die Worte nicht mit deinem Verstand. Lass dich überraschen.
Wenn du in einer unangenehmen Situation bist, stell dir vor, dass du ein Schriftsteller bist, der in seinem neuen Buch genau über diese Situation schreiben möchte und daher alles ganz genau beobachtet. Was nimmst du wahr? Wie reagiert der Körper? Wie fühlt es sich an? Welche Reaktionen und Gedanken tauchen auf? Mache nichts anders, beobachte nur sehr genau, was geschieht.

Du kannst dir noch viele weitere solcher Übungen selber ausdenken. Sobald du damit in die Beobachterrolle wechselst, verlässt du automatisch den urteilenden Verstand und verschaffst dir so mehr Freiraum für Präsenz und Liebe.

Was ist dein Beweggrund?

Warum tust du, was du tust? Um diese Frage zu beantworten, ist Aufrichtigkeit notwendig. Je ehrlicher du bist, desto näher kommst du dir und der Wahrheit. Wenn du dich bspw. gesund ernährst, tust du das aus Angst, krank zu werden oder aus dem inneren Impuls heraus, deinen Körper liebevoll zu behandeln? Wenn du Seminare besuchst oder Bücher studierst, versuchst du damit ein Ziel zu erreichen oder folgst du deiner inneren Stimme, die dich zu bestimmten Orten und Menschen führt?

Zu erkennen, dass es nicht darum geht, was du tust, sondern warum du es tust, ist die Grundlage für deinen spirituellen Weg. Regelmäßig bei dir selbst „einzuchecken“ und zu überprüfen, ob du gerade aus Angst, Schuld, Mangel oder aus Liebe handelst, bringt dir Klarheit.

Da einige Beweggründe sehr gut versteckt und unbewusst ablaufen, kann dich die Ursachenforschung dabei unterstützen. Durch Beobachten oder Schreiben kannst du bspw. die Fragen „Was ist meine Absicht?“ oder „Versuche ich, etwas zu vermeiden?“ erforschen. Je ehrlicher du mit dir selbst bist, desto größer wird deine innere Zufriedenheit sein, die sich einstellt, wenn innere und äußere Impulse übereinstimmen.

Das Geschenk des Lebens

Hast du heute schon bewusst wahrgenommen, wie die Luft durch deine Nase strömt, sanft deinen Brustkorb anhebt und dich dabei gefreut, wie köstlich das Gefühl des Atmens ist? Hast du heute schon einen Schluck Wasser getrunken und gespürt, wie es deinen Mund benetzt und deinen Körper nährt?

Um die Tiefe und Größe des Menschseins zu erfahren braucht es keine besonderen Umstände. Die Intimität der menschlichen Erfahrung ist immer hier und jetzt und hängt ausschließlich davon ab, wie bewusst du dir in jedem Moment bist.

Probiere es auch. Gleich jetzt. Spüre die Unterlage, auf der du sitzt. Nimm die Luft um dich herum wahr, wie sie deine Haut berührt. Schließe die Augen, fühle in deinen Körper hinein, wo fließt es, wo blockiert es. Nimm alles wahr, bewerte nichts. Versuche nichts, loszuwerden oder zu ändern. Sei einfach mit dem, was ist. Innen wie außen. Es macht keinen Unterschied, denn du bist weder das eine noch das andere.

Du bist der Beobachter, der den Raum hält, in dem alles auftaucht. Und weil das so ist, kann dir nichts je geschehen, was auch immer an Erfahrung in dir auftaucht. Du bist das ewige, unveränderbare BewusstSEIN – erinnere dich und packe das Geschenk aus!

„Zufälligerweise“ habe ich heute die Erinnerung an eine berührende Kurzgeschichte erhalten, welche genau an das heutige Thema anschließt. Wenn du magst, nimm dir ca 7 Minuten Zeit und schaue dir „Das Ei“ auf youtube an.

Fühlen ist Heilung

Jedes Gefühl, das da sein und gefühlt werden kann, macht frei. Dabei geht es nicht darum, möglichst alle Gefühle abzuarbeiten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Die Erfahrung des Menschseins durch das direkte und bewusste Erleben von Gefühlen ist der Zweck selbst. Alles, was an Form existiert, existiert um erfahren werden zu können. Vom Standpunkt des Bewusstseins aus tauchen Gefühle auf und lösen sich auch wieder auf. Wie Wellen im Meer sind sie Bewegungen im Bewusstsein.

So sind wir gedacht. Doch so läuft es bei den meisten von uns nicht. Stattdessen überlagern Gedanken diese Erfahrung. Gedanken erzählen Geschichten oder beurteilen die Erfahrung. Dadurch kann die Erfahrung nicht mehr frei fließen und es entstehen Blockaden, die sich Schicht um Schicht um unser Herz lagern. Sie sind oft unbemerkt und werden nur dann bewusst, wenn eine aktuelle Situation uns an die unverarbeitete Erfahrung erinnert und wir uns dadurch „getriggert“ fühlen.

Nun hast du zwei Möglichkeiten: Das unangenehme Gefühl erneut mit Gedanken der Verleugnung, Verdrängung, Rationalisierung von dir schieben oder aber die Gelegenheit dankbar annehmen und das Gefühl zu Ende fühlen. Am besten beginnst du mit weniger starken Gefühlen, sodass du dich und dein Herz langsam und bewusst an die Öffnung gewöhnst. Sorge gut für dich und vertraue, dass du das freie und lebendige Wesen bereits bist, das du suchst.

Wenn du mehr über den Weg zur Befreiung deiner Gefühle erfahren möchtest, empfehle ich dir Michael Singer’s Buch: Die Seele will frei sein (bspw. auf Amazon).

Zurück zur Quelle

Letzte Woche ging es darum zu erkennen, dass wir nicht der Verstand sind, sondern FRIEDEN. Und vielleicht hattest du in der Zwischenzeit Gelegenheit, selbst eine direkte Erfahrung damit zu machen. Und vielleicht, ja wohl eher sehr wahrscheinlich, hast du festgestellt, dass der Verstand zu dem Thema eine gaaaanz andere Meinung hat ;)

Was also braucht es, um nicht mehr an den Verstand zu glauben?

Zuallererst erkenne, dass du nicht der Verstand bist. Du bist nicht deine Gedanken. Nichts von dem, was der Verstand produziert, hat etwas mit deinem wahren Selbst zu tun. Du bist das Licht, der Verstand ist die Linse, die das Licht in verschiedene Strahlen und Farben bricht und Bilder mit unterschiedlichen Formen und Erscheinungen erzeugt.

Stell dir vor, du bist in einem Kino. Wenn du in der ersten Reihe sitzt und du die sich bewegenden Bilder betrachtest, bist du völlig in den Film vertieft. Trete nun zurück. Du gehst zuerst an der Linse vorbei. Du siehst sie und erkennst, dass sie das kreative Prinzip ist, das die Bilder erzeugt. Du bemerkst, dass Licht hereinkommt, transformiert und projiziert wird.

Also gehst du noch weiter zurück, um das Licht zu finden, das die Quelle ist. Und du siehst, dass das Licht rein, unendlich und vollkommen ist. Wenn du deine Aufmerksamkeit auf diese Quelle lenkst, lenkst du automatisch deine glaubende Aufmerksamkeit vom Verstand weg. Das ist alles, was getan werden muss.

Du kannst direkt hier und jetzt damit beginnen, deine Augen zu schließen und deine Aufmerksamkeit in die Quelle zurücksinken lassen. Weil es aber ungewohnt ist und Jahre der Konditionierung zwischen dir und der direkten Erfahrung deines SEINS liegen, kann zusätzliche Unterstützung hilfreich sein. Einige Anregungen und Übungen möchte ich dir demnächst etwas genauer vorstellen.

Was ist Frieden?

„Wenn du genau hinschaust, wirst du sehen, dass der Geist vor Gedanken nur so strotzt. Er mag gelegentlich leer werden, aber nur für eine gewisse Zeit, dann kehrt er zu seiner üblichen Unruhe zurück. Ein beruhigter Geist ist kein friedlicher Geist.“ – Nisargadatta Maharaj

Die Erkenntnis, dass der Geist nie Ruhe geben wird und alle meine Anstrengungen und Mühen vergeblich sind, hat mich erst mal ziemlich umgehauen. Alle Urteile über mein Üben und das Ergebnis verpuffen in dieser Erkenntnis. Es gibt nichts zu verbessern, keinen Grund, mich noch mehr anzustrengen oder mich weiter für mein Scheitern schlecht zu fühlen.

Wo aber ist der Frieden dann zu finden? Wenn er nicht in meinem Geist ist, wo ist er dann?

Die Antwort auf diese Frage steht nicht in Büchern, ist nicht mit Wissen zu erlangen und nirgendwo im Außen zu bekommen. Dieser Zustand von Frieden ist eine direkte Erfahrung, die du bspw. in Meditationen, Dyaden oder der Selbsterforschung machen kannst. Diese direkte Erfahrung von dem, was du wirklich bist, hinter all den Ideen und Vorstellungen, führt zu deiner wahren Natur:

Du bist FRIEDEN.

Das Gesetz der Liebe

Das Gesetz der Liebe – hört sich verheißungsvoll und groß an. Und doch lässt es sich in einem Satz sagen: Liebe alles genau so, wie es ist.

Kannst du diese Botschaft annehmen? Siehst du Widerstände? Hörst du „Ja, aber…“? Dann liebe auch dies. Liebe heißt vollständige Annahme. Auch die Nicht-Annahme annehmen.

Ich lade dich ein, es auszuprobieren. Du kannst das Gesetz der Liebe immer und überall anwenden, in deinem täglichen Leben, während du aktiv bist. Beim Zähneputzen, Autofahren, Steuererklärung machen… Du musst überhaupt nichts an deinem Verhalten ändern. Vesuche auch nicht, zu verstehen. Es geht nur um dein Gefühl, darum keinen emotionalen Widerstand zu leisten.

Das Gesetz der Liebe ist einfach und 100% wirkungsvoll. Es setzt allerdings voraus, dass du es tust. Bist du bereit?

Das Gesetz der Anziehung

Sicher hast du schon von „Bestellungen beim Universum“ oder dem Gesetz der Anziehung gehört. Viele Bücher und Ratgeber sprechen davon. Nach dem Gesetz der Anziehung gibt es viele Dinge, und man kann die Dinge, die man will, durch Absicht und Glauben anziehen. Klingt erst mal toll! Warum es auf dem Weg zur Wahrheit ein Hindernis ist, hat Regina Dawn Akers in klaren und einfachen Worten auf den Punkt gebracht. Daher möchte ich diese mit dir teilen:

„Das Gesetz der Anziehung ist nicht das Gesetz der Liebe.
Das Gesetz der Anziehung ist eine ego-verzerrte Version des Gesetzes der Liebe.

Hier sind die Verzerrungen im Gesetz der Anziehung:

Es gibt viele Dinge – Dies ist eine Verzerrung, die aus der Sicht des Ego kommt. Vom erleuchteten Standpunkt aus gesehen, gibt es nicht viele Dinge. Die erleuchtete Sichtweise ist das Einheitsbewusstsein, und das Einheitsbewusstsein sieht klar, dass alles, was es gibt, Bewusstsein ist. Es gibt nur eine Sache, nicht viele. Alles ist das Selbst.
Du kannst anziehen – Das „Du“ im Gesetz der Anziehung ist die Persönlichkeit, das falsche Selbst. Es ist die Persönlichkeit, die eine neue Beziehung, ein neues Auto, viel Geld, ein großes Haus, eine Weltreise und so weiter will. Daher verstärkt das Gesetz der Anziehung die Vorstellung, dass du das falsche Selbst bist.
Du kannst die Dinge anziehen, die du willst – Die vielen Dinge (Verzerrung Nr. 1) und du (Verzerrung Nr. 2) werden mit einem Urteil zusammengebracht, so dass einige Dinge als gut/erwünscht und andere Dinge als schlecht/unerwünscht wahrgenommen werden. Das Urteil verfestigt die Wahrnehmung der Dualität, und das Ego bleibt sehr sicher, selbst wenn das Gesetz der Anziehung funktioniert und du die gewünschte Sache oder den gewünschten Umstand erhältst.

Selbst wenn du „gewinnst“, indem du die Dinge oder Umstände anziehst, die du anziehen willst, verlierst du. Und warum? Du nimmst immer noch eine Welt mit vielen Dingen wahr; du nimmst dich immer noch als ein „Du“ wahr, das persönlichkeitsbedingte Vorlieben hat; in deinem Geist herrscht Urteilsvermögen, und deine Wahrnehmung ist Dualität.

Vielleicht fragst du dich nun, was denn dann das Gesetz der Liebe ist. Davon möchte ich nächste Woche berichten…

Was ist Leben?

„Leben ist des Lebens einziger Zweck.“
– Nisargadatta Maharaj –

In diesem Satz gibt es kein „Ich“. Keinen Denker. Keinen Problemlöser. Keinen Macher. Darin spüre ich Freiheit. Ich kann alle meine Ziele loslassen. Ich muss nichts verbessern, weder mich noch mein Leben noch die Welt. Nichts kann jemals schief gehen. Denn das Leben gelingt immer.

Ich kann Urteile loslassen. Was immer ich über etwas denke, es ist nicht wichtig. Es hat keinen Einfluss auf das Leben selbst. Das Leben ist allumfassend, alles liebend. Alles ist willkommen, weil alles, was ist, ist.

Ich lade dich ein, dich heute ganz bewusst mit dem Leben zu verbinden. Dich auf das Fließen des Lebens einzulassen. Als neugieriger Beobachter wahrzunehmen, wie das Leben sich ständig entfaltet. Ganz ohne dein Zutun. Öffne dich für Impulse des Lebens, die dich erreichen, weil du frei bist von eigenen Ideen. Lass dich führen. Überraschen.

Vielleicht fühlst du dich auch inspiriert, das Leben direkt zu befragen und im Intuitiven Schreiben deine Antwort zu erhalten. Die Einladung könnte lauten: „Was möchte das Leben mich wissen lassen?“ Dann wirst du still, lauschst nach innen und schreibst wertfrei und unzensiert auf, was du empfängst.

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